Die Schulpflicht...

2020-12-16

Nun ist es soweit, wir haben das Jahr mit Quarantäne, Corona in der Familie, Corona im Kindergarten und Corona in der Schule so weit überstanden. Schön war das nicht, Homeschooling mit drei unterschiedlichen Klassenstufen und unterschiedlichen Technologien zu machen. Hier in Bayern sind die Schulen unterschiedlich weit digitalisiert und es war eine Mischung aus Videokonferenz mit Lernplattform (in der übrigens die verschiedenen Lehrer die Inhalte unterschiedlich strukturiert hatten - alles andere als übersichtlich, nicht nur eine Hausaufgabe wurde schlicht übersehen), Arbeitsblätter auf einem geteilten Whiteboard und per eMail versandten Arbeitsblättern und dazugehörigen Arbeitsaufträgen.

Aber wir haben es geschafft. Und wir haben zwei Tage früher Weihnachtsferien - nun ja, das ist wirklich nachvollziehbar.

Und dann war da noch der harte Lockdown ab heute. Alle haben sich schon auf Onlinelernen vorbereitet, nicht gefreut, aber wir wussten was auf uns zukommt. Hinweise und erste Links wurden von den Lehrern herum geschickt. Bis dann aus dem Kultusministerium ein Elternbrief mit diesem Inhalt kam:

Auszug aus dem Elternbrief vom 14.12.2020 (erhalten um 19:53)

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Also kein Distanzunterricht, statt dessen Distanzlernen. Die Reaktion der Lehrer aus allen für uns relevanten Schulen kam prompt. Der Onlineunterricht wurde abgesagt, man händigte Arbeitsblätter aus und sagte, diese seien freiwillig und können auch über die Ferien erledigt werden.

Danke, Lehrer! Danke Kultusministerium!

Faktisch ist damit die Schulpflicht für diese drei Tage ausgesetzt. Nicht, das der einzelne Tag zählt, aber mit Quarantäne usw. haben die Kinder in ganz 2020 einen signifikanten Mangel an Präsenzunterricht.

Ich habe ein Interesse daran, dass meine Kinder lernen und zwar regelmäßig. Mehr nicht, die Noten werden sich daran schon ausrichten und ich erwarte keine Überflieger. Ich schaffe Arbeitsbedingungen für meine Kinder, mit denen sie Lernen und ihr Hausaufgaben machen können. Aber wie soll ich das nun wieder schaffen?

Mache ich halt drei Tage früher Ferien. Einfach mal so. Das ich nach Quarantäne noch jede Menge aufzuarbeiten habe und die Kinder in der allgemeinen Hysterie definitiv nicht in eine Notbetreuung geben will (zumal sie sich darauf angesprochen mit Händen und Füßen dagegen wehren), bringt mich ein weiteres Mal in Richtung Überlastung.

Danke.